Valendas Impuls
Umbau Jooshuus

Umbau Jooshuus

Umbau Jooshuus 2017

Safiental, Valendas, Haus Joos, Wohnhaus und Stallscheune
Instandsetzung und Konservierung
GVG Nr. 3-47 und 3-47-A, Parz. Nr. 4055

Die Sanierungsarbeiten haben begonnen

Nachdem die Mitgliederversammlung am 1. April 2017 dem Bau- und Kredit zugestimmt hatte, reichte der Verein Valendas Impuls am 4. April 2017 das Baugesuch an die Gemeinde Safiental ein. Am 22. Mai 2017 erteilte die Gemeinde die Baubweilligung. Bereits im Mai wurde mit den Instandstellungsarbeiten begonnen.

Warum soll das Jooshuus in Valendas erhalten werden?

Ausgangslage

Das Wohnhaus Joos mit der westlich angebauten Stallscheune steht im Dorf Valendas im Gebiet Fraissa südwestlich der Kirche. Das Wohnhaus weist Bauteile aus dem Spätmittelalter auf. In seiner heutigen Form steht es, mit einigen späteren Ausbauten, seit dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts. Der Stall ist über der einen Viehstalltüre mit der Jahreszahl 1572 datiert. Wohnhaus und Stall sind somit eines der ältesten und besterhaltensten Objekte in Valendas und werden im schweizerischen Inventar der Kulturgüter unter den Objekten von nationaler Bedeutung (A-Objekte) aufgeführt.

Gebäudezustand

Die Bausubstanz von Wohnhaus und Stallscheune ist grundsätzlich in einem guten Zustand. Dennoch sind durch den langen Leerstand, fehlenden Unterhalt und zum Teil sorglosen Umgang einige erhebliche Schäden entstanden (siehe Bericht über das Jooshuus.

Instandsetzung und Konservierung

Da für das Wohnhaus und Stall eine öffentliche museale Nutzung vorgesehen ist, sind die geplanten Massnahmen rein konstruktiver und konservierender Art. So werden die schadhaften Bauteile in Holz sorgfältig instandgestellt. Die Maurer- und Verputzarbeiten beschränken sich auf die Reparatur des historischen Mauerwerks. Wohnhaus und Stall werden mit einem neuen Blechdach in Uginox eingedeckt.

Projektziele

Das Jooshuus mit angebauter Stallscheune stellt ein historisch einmaliger und äusserst wertvoller Zeitzeuge dar. Dieser soll für die nächsten Generationen erhalten und der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden.

Was braucht es zur Erreichung der Projektziele?

Um solche Projekte umsetzen zu können, braucht es neben Einzelpersonen oder Personengruppen vor Ort, die etwas bewegen möchten, ganz unterschiedliche Unterstützungen. Als erstes muss die einheimische Bevölkerung und die örtlichen Politik hinter den Aktivitäten einer nachhaltigen Dorfentwicklung stehen. Als kleines Bergdorf mit bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen ist es unabdingbar, Unterstützung von auswärtigen am Dorf interessierten Personen und Institutionen zu erhalten. Nur gemeinsam kann etwas gestaltet werden.

Die grösste Herausforderung stellt jedoch die Finanzierung des Projektes dar. Trotz Eigenmitteln und geleisteter Fronarbeit im grossen Umfang müssen die Restkosten von Fr. 62‘500.– durch Spenden und Beiträge Dritter finanziert werden.

In welchem grösseren inhaltlichen Zusammenhang steht das Projekt?

Valends besitzt ein Ortsbild von nationaler Bedeutung. Mit dem grössten historischen Holzbrunnen Europas, mit den für ein Bergdorf unüblichen stattlichen Patrizerhäusern und mit seinem städtisch anmutenden, eng bebauten Dorfkern hebt sich Valendas wesentlich von andern Bergdörfern ab. Dank dem Einsatz engagierter EinwohnerInnen, dem Verein und der Stiftung Valendas Impuls und der Unterstützung von ganz vielen Personen und Institutionen konnten einige dieser Häuser und Plätze wieder mit Leben erfüllt werden (siehe Gasthaus am Brunnen, Türralihuus, Backhaus Pfisteri, etc.). Aufgrund dieser Aktivitäten gilt Valendas heute als Vorzeigeobjekt für eine nachhaltige Dorfentwicklung.

Beim Projekt Jooshuus geht es darum, das wohl älteste, seit 1519 in seiner Volumetrie unverändert gebliebene Wohnhaus in Valendas weiteren Generationen zu erhalten. Das Jooshuus ist ein einmaliger Zeitzeuge von nationaler Bedeutung. Mit seiner Innenausstattung zeigt es bildlich auf, wie sich das Leben im Mittelalter abgespielt hat. Seit 500 Jahren gehört es in der jetzigen Form zu Valendas. Auch das ist eine Verpflichtung, es weiterhin in und für Valendas zu erhalten. 

In welchem grösseren organisatorischen Zusammenhang steht das Projekt?

Der Verein und die Stiftung Valendas Impuls setzen sich seit bald 15 Jahren für eine nachhaltige Dorfentwicklung in Valendas ein. Verschiedene Projekte im Bereich Kultur, Architektur, Natur, etc. konnten mit einer breiten Unterstützung realisiert werden. Die Erhaltung des Jooshuus stellt ein weiterer Schritt zur Einmaligkeit und Weiterentwicklung des Bergdorfes Valendas dar. 

Am Projekt beteiligte Personen

Herr Christian Stoffel; Kantonale Denkmalpflege Graubünden, Loestrasse 14, 7001 Chur
Herr Mathias Seifert,. Archeologischer Dienst Graubünden, Loestrasse 26, 7001 Chur
Frau Adriana D’Inca, Architektin ETH, Calandastr. 21, 7000 Chur (Architektin)
Hansruedi Luzi, Suste, 7435 Splügen (Bauleitung)
Vorstand Verein Valendas Impuls (Bauherrschaft)

Kosten Projekt Jooshuus 1. Etappe

Kostenübersicht lt. Offerten gem. Zusammen-
stellung Architektin Adriana D’Inca vom 5. Mai 2017

CHF 395‘000.–

Finanzierungsübersicht Projekt Jooshuus 1. Etappe

Eigenmittel VereinCHF   56‘000.–
Beitrag Kanton 35 % (zugesichert) CHF 138‘250.–
Beitrag Bund 35 % (zugesichert)CHF 138‘250.–
FehlbetragCHF   62‘500.–


Bild 1 (Foto Regula Ragettli)
Das Jooshuus ist eingerüstet und wartet auf die Handwerker


Bild 2 (Foto Regula Ragettli)
Das neue Blechdach ist montiert und mit Schneelatten aus Kastanienholz versehen


Bild 3 (Foto Regula Ragettli)
Die Mauern der Pfisteri des Jooshuus sind schon saniert und der Dachaufbau ist erfolgt. 


Bild 4 (Foto Regula Ragettli)
Die morschen Verbindungen des Heustalles werden fachgerecht ersetzt