Valendas Impuls
Projektbeschrieb Jooshuus

Projektbeschrieb Jooshuus

Projektbeschrieb der Architektin Adriana D’Inca

09. Mai 2017

Safiental, Valendas
Haus Joos, Wohnhaus und Stallscheune
Instandsetzung und Konservierung 


GVG NR. 3-47 und 3-47-A
Parz. Nr. 4055

Ausgangslage Das Wohnhaus Joos mit der westlich angebauten Stallscheune steht im Dorf Valendas im Gebiet Fraissa südwestlich der Kirche. Das Wohnhaus weist Bauteile aus dem Spätmittelalter auf. In seiner heutigen Form steht es, mit einigen späteren Ausbauten, seit dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts. Der Stall ist über der einen Stalltüre mit der Jahreszahl 1572 datiert und bis auf die Aufstockung der Scheune um 1900 und wenigen weiteren Eingriffen unverändert erhalten. Wohnhaus und Stall sind somit eines der ältesten und besterhaltensten Objekte in Valendas und werden im schweizerischen Inventar der Kulturgüter unter den Objekten von nationaler Bedeutung (A-Objekte) aufgeführt.

Gebäudezustand Der Bausubstanz von Wohnhaus und Stallscheune ist grundsätzlich in einem guten Zustand. Dennoch sind durch den langen Leerstand, fehlendem Unterhalt und zum Teil sorglosem Umgang einige erhebliche Schäden – vorallem an den Bauteilen aus Holz – entstanden. An der Westfassade haben undichte Ablaufrohre im Scheuengeschoss einen grossen Fäulnisschaden in den Eckverbindungen der Rundhölzer verursacht. Weitere noch nicht gänzlich ersichtliche Schäden sind durch das Ausgleichen des Strassenniveaus an der Nordfassade zu erwarten. Mindestens zwei Strickhölzer sowie ein stehendes Holz der Stallscheune sind zum Wohnhaus hin durch Aufschüttungen überdeckt. Beim Wohnhaus sind Schäden bei den Strickkonstruktionen an der Nordfassade wie auch an Ostfassade vorhanden. Bei der Strickkammer an der Nordfassade wurde durch den Einbau eines Ofens die Eckverbindung gestört. An der Ostfassade wurde durch das Abschlagen der Gewättköpfe der Strickkammern die Durchfahrtsbreite der Strasse optimiert. Durch das Anheben des Strassenniveaus sowie der unmittelbare Anschluss des Strassenbelages an das Gebäude besteht zudem eine Problematik ähnlich wie beim Stall an der Nordfassade. Die Dacheindeckungen von Wohnhaus und Stallscheune in Blech und Ziegel sowie die Dachrinnen und Ablaufrohre sind in einem schlechten Zustand und lassen teilweise Wasser in das Gebäude eindringen.

Instandsetzung und Konservierung Um das Wohnhaus und die Stallscheune für weitere Generationen erhalten zu können, hat der Verein Valendas Impuls als Eigentümer in Zusammenarbeit mit der Denkmalplege Graubünden einen Massnahmenkatalog zur Notsicherung der Gebäudesubstanz erarbeitet. Da für das Wohnhaus und Stall eine museale Nutzung vorgesehen ist, sind die geplanten Massnahmen rein konstruktiv instandstellend und konservierend. Gemäss den oben, unter Gebäudezustand aufgeführten Schadstellen, werden die schadhaften Bauteile in Holz (Strickhölzer bei Stall, Rundhölzer bei Stallscheune sowie die Strickkammern bei Wohnhaus und einzelne Balkenlagen im Keller) sorgfältig instandgestellt. Die Maurer- und Verputzarbeiten beschränken sich auf die Instandstellung des historischen Mauerwerks. Der Verputz wird gereinigt und an schadhaften Stellen zurückhaltend ergänzt. Das Erscheinungsbild des jetzigen Zustandes der Maueroberfläche bleibt erhalten. Wohnhaus und Stall werden mit einem neuen Blechdach in Uginox (Wohnhaus und Stall) eingedeckt, die darunterliegende Dachschalung und Rafen beim Wohnhaus wo nötig instandgestellt und die Dachrinnen und Ablaufrohre erneuert. Der Problematik der erhöhten Strasse an Nord- und Ostfassade wird durch strassenbauliche Massnahmen entgegengewirkt und die zugeschütteten schadhaften Bauteile aus Holz vorgängig indstandgestellt. Ein detaillierter Befund- und Massnahmenkatalog mit Fassadenplänen ist diesem Projektbeschrieb beigelegt.